Ich packe mein Auto und packe…

Astrids Lieblingsbeschäftigung: Listen schreiben

Astrid und ich streiten uns selten. Sehr selten. Aber wenn es ums Packen geht, ist der grosse Konflikt bereits vorprogrammiert. Keine Ahnung ob andere Frauen das auch so machen. Aber Astrid hat Listen. Jede Menge Listen. Für die Kleider. Fürs Essen. Für Medikamente. Ja, sogar fürs Neccessaire/Kulturbeutel.

Listen sind mir hingegen erst einmal zuwider. Ich bevorzuge da die eher männliche Variante: Ich packe einfach das Notwendigste ein, denn ich weiss ja, was ich brauche! Das klappt immer. IMMER! Sage ich jedenfalls zu Astrid. Was ich ihr nie erzählen würde: Mann stösst mit der Methode doch hin und wieder an seine Grenzen. Ich zum Beispiel vor ein paar Tagen: Schlau wie ich bin (oder dachte, dass ich’s bin), habe ich diesmal frühzeitig unseren Landy gepackt, damit wir stressfrei Richtung Hamburg zum Verladen aufs Schiff fahren können. Hat auch fast geklappt mit dem Stressfrei. Nur irgendwann wusste ich nicht mehr, was schon eingepackt war und was noch fehlte. Heimlich habe ich einen prüfenden Blick auf Astrids Liste geworfen und bin alles noch einmal durchgegangen. Also ja, Listen haben etwas Gutes – aber das werde ich nie und nimmer vor Astrid zugeben!

Drei Monate Afrika – der Landy ist bis oben bepackt

Jedoch: Listen sind ja das eine. Was drauf steht was völlig anderes. Und da fängt der knallharte Verteilungskampf in unserer Beziehung an. Egal ob vier Wochen Skandinavien, Camping auf Korsika oder nun drei Monate in Afrika: Der Platz in einem Auto bleibt beschränkt. Muss da also noch der dritte dicke Pullover mit? Die Gemüsebrühwürfel? Und wieso reichen nicht ein Paar Schuhe? Gerade für die Kinder, die man sowieso dazu zwingen muss, mal etwas anderes anzuziehen?

Andererseits verstehe ich schon einmal gar nicht die Frage, warum die Fotoausrüstung inkl. Stativ mit muss. Oder die Sandbleche? Ganz zu schweigen vom Werkzeugkasten und dem Luft-Kompressor. Zugegeben, „meine“ Sachen sind leicht sperriger als die Brühwürfel. Aber hier geht’s ums Prinzip! Das Unverständnis in den Diskussionen führt regelmässig dazu, dass ich grummelnd und vor mich hinschimpfend in die Ferien starte. Aber spätestens, wenn ich abends mit dem Bier im ersten Camp des Urlaubs sitze und ein brühwürfel-gewürztes Essen auf dem Kocher köchelt, ist das Grummeln zum Glück verschwunden. Zumindest bis zur nächsten Reise!

PS: Wer diese total unmännlichen Listen für seinen nächsten Urlaub benötigt, darf sich sicher gerne an Astrid wenden…

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