Verpackt und vergurtet

Knapp aber passt: Landy mit zwei Dachzelten

Nennt mich borniert und shared-economy-untauglich. Aber es gibt ein paar Sachen, die ich echt ungern in die Hand Fremder gebe. Eine solche Sache ist mein Landy. Vor allem, wenn er vollgepackt ist. Bringen ja aber nichts, meine eigensinnigen Bedenken. Denn ein Containerschiff kann ich nun wirklich schlecht nach Afrika steuern. Also rein in den Container, festgurten und hoffen, dass gerade dieser Container nicht bei einem Sturm über Bord geht.

Klar habe ich mich in den einschlägigen Foren vorab intensiv rumgeschaut, wie man seinen Wagen am besten nach Afrika verschifft. Im schlichten Büro der Spedition Ebert nicke ich daher verständnisvoll, als der Senior-Chef erzählt, dass er mindestens ein Auto pro Woche verschickt, „denn in den Foren werden ja nur wir empfohlen“.  Norddeutsche Selbstverständlichkeit – ohne Wichtigtuerei. So mag ich das.

Perfekt verpackt dank Spedition Ebert

Doch Erfahrung hin oder her: Als Junior-Chef 1 (von 2) mal kurz im Nebensatz anmerkt, dass sie nicht wüssten, ob unsere beiden Dachzelte in den Container passen, fühlte ich mich natürlich voll bestätigt, nix und keinen Landy aus der Hand zu geben. „Das hatten wir noch nie und wird knapp“, so die wenig beruhigenden Worte.

Entspannter hingegen Junior Chef 2, der alles im Container hin und her schiebt, bis Dachzelte und Landy festgegurtet und Container geschlossen ist. Erst dann fiel mir aus meiner Kindheit ein: Das ist Teil der ruppig-sympathischen norddeutschen Art. Beide Chefs hätten wohl alles drangesetzt, damit Auto und Zelte sicher verpackt sind. Ich wohne wohl zu lange schon in der Schweiz, wo alles immer korrekt und höflich verpackt kommuniziert wird.

So zeigt sich auch Junior Chef 1 zum Schluss von seiner relaxten Seite und präsentiert uns auf seinem Handy Fotos von Autos, die sie in den letzten Wochen verschifft haben: blau schimmernde Corvettes, beige Peugeot-Oldtimern, Unimogs mit Camping-Aufbau und einen 40er Jahre Oldtimer, dessen Marke keiner von uns je gehört hatte.

Aber dann kommt’s zum Schluss doch noch: die Geschichte von untergegangenen Containern. Vor zwei Wochen. Und nicht etwa auf dem grossen Atlantik, sondern kurz vor Antwerpen. Also direkt vor der Haustür. Mein Fazit daher von diesem Tag (das ich mir ganz fest einrede): Shared Econonmy ist blöd. Aber die „Crowd“ in den Foren kann sich GANZ SICHER nicht irren. Die Spedition ist so super wie ihr erster Eindruck und ich kann die nächsten vier Wochen ganz beruhigt schlafen…

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