Ausgeraubt

Auch Affenbabys gehen auf Raubzug

Man wird ja immer wieder gewarnt, wie gefährlich Afrika ist. Dass wir keine Kameras oder unseren Juwelenschmuck offen rumtragen, war uns schon klar. Und dann haben uns noch Schilder in Ai-Ais im Süden von Namibia ausdrücklich darauf hingewiesen: Alles wegpacken, Türen abschliessen! Und prompt haben wir uns nach knapp über einer Woche als die naiven Touristen geoutet. Denn trotz aller Warnungen haben wir zwei Boxen mit Küchenutensilien einfach unters Auto geschoben als wir zum Essen ins Restaurant gingen. «Passiert ja nix» – dachten wir uns. Doch am helllichten Tag und in einem gut bewachten Camp ist’s dann doch passiert.

Wir hatten gerade unsere Bestellung aufgegeben, als andere Gäste zu uns kamen, um uns «Swiss People» (sieht man uns das an?) aufmerksam zu machen, dass eine Affen-Gang gerade unsere Boxen ausräumen. Zwei schwere Boxen haben die Affen unter dem Auto hervorgeholt, aufgerissen und den Inhalt verstreut. Da keine Lebensmittel drin waren (das haben wir ja immerhin berücksichtigt) haben sie einfach unsere Tüte mit den Feuerzeugen mitgehen lassen. Wahrscheinlich einfach aus Rache! Denn bei den Nachbarn gab es immerhin das halbe Mittagessen – direkt vom gedeckten Tisch.
Mit dem Geraubtem geht’s in den sicheren Baum

Unsere Jungs haben daraufhin gleich einen Song umgedichtet. Frei nach ApeCrime sangen sie ab sofort nur noch «Die Affen-Gang, die Affen-Gang: Kommen von den Bergen, denn das Camp muss brenn’». Und irgendwie hatten sie damit recht. Denn zweimal täglich kam die «Gang» ins Camp, schmiss alle Mülltonnen um und liess sich auch von den protestierenden Besuchern nicht beeindrucken. Astrid und ich haben lieber auch den Platz geräumt, als sie zu uns an den Pool kamen. Nicht wie wir zum entspannten Schwimmen im 35 Grad warmen Wasser, sondern um sich einen Schluck Wasser nach dem Mülltonnnenessen zu gönnen. Und wir müssen mal schauen, dass wir im nächsten Ort neue Feuerzeugen und Streichhölzer bekommen.

Kommentar verfassen

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.